Zolder: Luca Grünwald (Yamaha) – Rennleiter entscheidet über Platz 1!

 

Belgische Berg- und Talbahn hat es in sich!

 

Luca Grünwald (Yamaha) – Rennleiter entscheidet über Platz 1!

Team Freudenberg IDM Superbike Zolder 2016 (1)Zolder, Belgien. Die IDM Superbike macht auch 2016 Halt auf der 4 Kilometer langen Rennstrecke von Zolder bei Hasselt in Belgien. Am vergangen Wochenende gingen die Piloten der unterschiedlichen IDM-Klassen samt dem Rahmenprogramm auf Punktejagd.

Freie Trainings/ Qualifying. Im Unterschied zu einigen Konkurrenten, die in den vergangenen Wochenenden in Zolder testen waren, lag die Priorität in den ersten Trainingssitzungen für das Team auf dem Basissetup der Yamaha R1 für den belgischen Rundkurs. Dies gelang der Crew um Luca Grünwald recht schnell, so dass sie gemeinsamen kontinuierlich an der Rennpace des jungen Bayern arbeiten konnten. Grünwald, der noch etwas gehandikapt von einem Trainingssturz in Schleiz war, fand schnell zu seinem Rhythmus und konnte sich in den Qualifikationstrainings direkt für die Superpole qualifizieren. Im Kampf um die ersten neun Startplätze konnte sich Grünwald dann im Verhältnis zu den vergangenen Rennwochenenden deutlich steigern und den Vorteil des Pirelli Qualifyer-Reifens mit Startplatz 2 in der Superstock-Wertung perfekt umsetzen.

Rennen 1. Mit einem beeindruckenden Fahrerfeld von über 40 Piloten stand Luca Grünwald am Sonntagmittag in der Startaufstellung zum ersten Wertungslauf des Tages. Mit einem sehr guten Start war er sofort in der Spitzengruppe dabei und führte die Superstock-Wertung an. Der 21jährige Bayer fühlte sich sichtlich wohl auf seiner Yamaha – bis zur 8. Runde. In dieser Runde, es war fast Halbzeit des Rennens, rutschte ihm das Vorderrad weg und er musste zu Boden gehen. Sehr schade für Luca und das Team Freudenberg, denn ein Sieg wäre sicher möglich gewesen. Für das Team hieß es nun, in 3 Stunden bis zum zweiten Rennen musste das Bike wieder einsatzfähig sein!

Rennen 2. Pünktlich zum Start des zweiten Rennens stand dann auch die gelb-weiße Yamaha wieder in der Startaufstellung. Das Team hatte ganze Arbeit geleistet und alle notwendigen Reparaturen waren erledigt, so dass Grünwald mit einem konkurrenzfähigen Bike wieder angreifen konnte. Bei deutlichen heißeren Temperaturen kam der Yamaha-Pilot ähnlich gut ins Rennen. Vom Start an war Luca wieder auf Platz 1 der Superstock-Wertung zu finden und konnte die Führung das ganze Rennen behaupten.

Eingangs der letzten Runde wurde von den Streckenposten die gelbe Flagge geschwenkt, was eine Gefahr oder Verschmutzung der Strecke bedeuten kann. Luca muss als Führender den gefährdeten Streckenabschnitt zu erst passieren, an dieser Stelle kommen die Fahrer mit ca. 230km/h auf eine Schikane zu und müssen reagieren. In Bruchteilen von Sekunden müssen die Fahrer in einer derartigen Situation reagieren und entscheiden, wie sie die Gefahrenstelle möglichst sicher für alle Beteiligten [Streckenposten, andere Fahrer und sich selbst] passieren. Aufgrund des vorherrschenden Überholverbots, welches unter Gelb gilt, legt das Reglement ganz klar die Priorität bei der Sicherheit der involvierten Personen. Luca folgte diesen Vorgaben und verzögerte als Führender länger in diesen Scheitelpunkt hinein und konnte folglich nicht wie gewohnt das Motorrad umlegen. In der Folge kam der Bayer mit weniger Schwung aus der Schikane herauskam und wurde von einem Konkurrenten unter den gelben Flaggen überholt. Nach der Auffassung des Teams ein nicht regelkonformes Überholmanöver!

Derartige Rennsituationen passieren und werden gegebenenfalls nach dem Rennen analysiert, besprochen und einer Entscheidung herbeigeführt. Somit lag es nahe, dass das Team Freudenberg diesen Vorfall nochmals analysieren lassen wollte und sprach bei der Rennleitung vor. Nach der Schilderung des Sachverhaltes nahm sich Rennleiter Rüdiger Merdes dem Sachverhalt an. Nach Anhörung der Fahrer und Auswertung der Streckenkameras wurde dem Team Freudenberg zwei Stunden später mitgeteilt, dass dem Einspruch nicht stattgegeben wird. Nach den Ausführungen der Rennleitung, würde in der IDM niemand unter Gelb großartig verzögern, sondern man würde immer normal weiterfahren. Eine unverständliche Aussage des Rennleiters, der für die Sicherheit auf der Rennstrecke sorgen müsste! Dem Team und Luca Grünwald wurde das stärkere Bremsen als eigener Fehler bzw. Problemsituation ausgelegt, in der sich Grünwald in diesem Moment befand, so dass das Überholmanöver rechtens wäre. Luca war in dieser Runde nur eine Sekunde langsamer als in den Runden zu vor, so dass von einem „großen“ Problem Grünwalds nicht die Rede sein kann. Das Team Freudenberg teilt die Einschätzung der Rennleitung nicht. Aus der Sicht des Teams hat sich Luca vollkommen richtig verhalten und im Sinne der Sicherheit und damit Reglement-konform gehandelt. Am Ende bleibt für Grünwald und das Team der 2 Platz und die Erkenntnis das die Sicherheit der Fahrer und die Bedeutung der Flaggensignale nach Belieben vom Rennleiter ausgelegt werden kann.

Carsten Freudenberg (Teamchef)

Ein Kompliment an unsere Crew. Die Jungs haben über das gesamte Wochenende einen super Job erledigt. Bereits in den Trainingssitzungen haben sie  das Bike schnell auf die Bedürfnisse von Luca angepasst. Luca konnte dann in der Superpole aus dem Qualifyer deutlich mehr rausholen, so dass die Ausgangssituation für die Rennen hervorragend.

Der Start ins erste Rennen war mega gut und Luca konnte das Rennen anführen, leider beendete ein  Sturz den Kampf um den Sieg. Ein Podest wäre absolut drin gewesen.  Leider passiert so etwas ab und an, auch wenn es in der aktuellen Situation von Luca doppelt weh tut. Nicht nur das wir Punkte liegen lassen mussten, auch unsere Budgetsituation ist dadurch weiter angespannt. Ich hoffe, dass wir weiter auf unsere Partner zählen können.

Nach dem Sturz hatte die Crew natürlich alle Hände voll zu tun um in wenigen Stunden das Bike wieder fit zu bekommen. Jeder im Team hat mit angefasst und wir haben es am Ende geschafft! Luca konnte im zweiten Rennen wieder angreifen! Er führte vom Start weg und war auf dem Weg zum Sieg. Bis ein Überholmanöver unter Gelb leider das Rennen entschied…

Ich muss wirklich sagen, dass wir uns in der IDM sehr wohl fühlen. Auch das sportliche Niveau ist extrem hoch. Der Promotor der IDM hat immer offene Ohren für die Belange der Fahrer und Teams. Also eigentlich alles bestens! Umso Ärgerlicher wenn auf diese Art und Weise Rennen entschieden werden und der Rennleiter unverständliche Argumente bringt. Ich möchte dazu eigentlich nicht näher eingehen, wir sind von seinem Auftreten [Rennleiter Rüdiger Merdes] und mit den uns entgegengebrachten Argumente nicht einverstanden. Herr Merdes haben wir immer geschätzt, umso verwunderter sind wir gerade in dieser Situation.

Von einem Protest haben wir abgesehen.

Wir sind in der Meisterschaft noch gut dabei und werden auch in den nächsten Rennen weiter um den Sieg kämpfen! Vielen Dank an unsere Partner!“

 Team Freudenberg IDM Superbike Zolder 2016 (3)Luca Grünwald (Superstock 1000)

„Ein Wochenende mit Höhen und Tiefen denke ich. Dennoch muss ich sagen, ich fühle mich jeden Tag wohler auf meiner Freudenberg-Yamaha. Nicht zu letzten das wir in der Superpole einen weiteren Schritt nach vorn machen konnten und ich den Qualifyer jetzt noch besser für mich nutzen kann, ist großartig.

Auch das ich in beiden Rennen in der Spitzengruppe mitfahren konnte und immer um den Sieg kämpfen konnte, ist super im Hinblick auf die kommenden Rennen.

Das Thema gelbe Flagge ist jedoch sehr frustrierend für mich. Und es scheint als können wir auch nichts machen. Keiner wusste, was in der Kurve los ist und was auf uns zukommt. Entsprechend unseren Regeln habe ich mich für die Sicherheit in einem normalen Maß entscheiden. Ich war in dieser Runde nur eine kleine 1 Sekunde langsamer, was in den Augen der Rennleitung zu viel Sicherheit war! Diese Entscheidung ist sehr ärgerlich, da sie in meinen Augen nicht regelkonform ist.

Ich schau nun aber wieder nach vorn. Es sind noch 8 Rennen in der Saison. Ich hoffe meine Unterstützer sind mir weiter treu, dann ist die Meisterschaft für uns immer noch realistisch. Vielen Dank!“

 

 

Vielen Dank an unsere Partner für die Unterstützung bei diesem Projekt:

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