Maximum in Oschersleben
Komplettes Freudenberg KTM Podium!
Oschersleben, Deutschland. Die German Speedweek lud in der vergangenen Woche wieder zahlreiche Fans in die Motorsport Arena Oschersleben ein. Im Rahmen der FIM Endurance Langstrecken WM waren auch die Protagonisten des ADAC Northern Europe Cups (NEC) auf der 3,6 kilometerlangen Strecke in der Magdeburger Börde zu Gast. Für die jungen Wilden inklusive der drei Freudenberg-Piloten, Georgi, Soppe und Jähnig, waren ab Freitagmorgen ein freies Training, zwei Qualifyings und zwei Rennen am Sonntag angesetzt.
Training/Qualifying. Im freien Training waren nur Tim Georgi und Walid Soppe vom Team Freudenberg auf der Piste und spulten fleißig ihre Setuprunden ab. Der Rookie im Team, Jan-Ole Jähnig, saß währenddessen noch für eine Prüfung auf der Schulbank. Am Nachmittag zum offiziellen Qualifying hatte er dann pünktlich die Schulbücher gegen die bereits für ihn vorbereitet Freudenberg-KTM getauscht. Für den jungen Thüringer und seine Crew ging es somit im Q1 in allererster Linie darum, das Setup für die Strecke zu finden, um im Q2 richtig angreifen zu können. Währenddessen hatte sich seine Teamkollegen bereits gut auf die Strecke eingestellt und fanden sich am oberen Ende der Zeitentafel im ersten Qualifying wieder.
Am Samstag ab 10:40Uhr ging es dann für die 28 Piloten um die begehrten Plätze in der Startaufstellung. Vor sehr gut gefüllten Tribünen waren es die Freudenberg-Piloten, die auch im Q2 die Pace vorgaben. Am Ende der 30-minütigen Session stand fest, dass am Rennsonntag die erste Startreihe aus den drei Piloten vom Team Freudenberg KTM bestehen wird. Mit einer Fabelrunde von 1.33.704min sicherte sich Walid Soppe die Pole-Position. Dicht gefolgt von Tim Georgi. Jan-Ole Jähnig zeigte, dass er auch ohne das freie Training, den Rest des Feldes ebenfalls im Griff hatte.
Eine Traumhafte Startaufstellung für das sächsische Team!! Mehr geht nicht!
Rennen. Entgegen der Wettervorhersagen vor dem Wochenende waren die Bedingungen am Sonntagmorgen wärmer als erwartet, was den Piloten entgegenkam. Pünktlich 10:50Uhr standen, die Piloten in der Startaufstellung. 17 [Runden] mal 14 Kurven mussten die Piloten bis zum Zielstrich bewältigen. Georgi und Soppe schenkten sich bis in die letzte Kurve keinen Meter. Fair aber auch mit der notwendigen Portion Härte waren beide Piloten am Kämpfen. Am Ende setzt sich Tim Georgi in diesem Zweikampf durch und holte sich seinen ersten Saisonsieg im NEC. Beeindruckend war auch die Leistung von Jan-Ole Jähnig, der bis zur schwarz-weiß-karierten Flagge den Anschluss an seine Teamkollegen halten konnte und Platz 3 sicherte.
Im Rennen 2 ging Tim Georgi wie eine Rakete vom seinen Startplatz ins Rennen. Der Berliner ließ seine beiden Teamkollegen direkt hinter sich und sollte in diesem Rennen in seiner eigenen Liga fahren. In den 17 Runden war er bis zu einer Sekunde pro Runde schneller als die Konkurrenz und fuhr konstante Rundenzeiten auf dem Niveau der Pole Position. Dahinter hatte sich eine Gruppe aus Jähnig, Soppe und einem Konkurrenten gebildet, die bis in die letzte Runde um die zweite Position kämpfte. In der letzten Kurve kam es dann zum Zweikampf zwischen Jan-Ole und einen Konkurrent, wobei der 16-jährige sich mit seinem Kontrahenten berührte. Dabei ging ihm das Hinterrad weg und der Rookie wurde per Highsider vom Motorrad abgeworfen. Daraufhin blieb der KTM-Pilot auf der Strecke liegen, so dass er erst einmal ärztlich versorgt werden musste. Die Rennleitung brach daraufhin das Rennen mittels roter Flagge ab, damit die Helfer ihm zu Hilfe eilen konnten. Nachdem der erste Schock verflogen war und auch aus dem Krankenwagen erste Entwarnungen gegeben wurden, wurde das Rennen durch die Offiziellen um eine Runde zurückgewertet, so dass der Stand am Ende der 16 Runde als Rennergebnis gewertet wurde. Das heißt, ein erneuter Dreifacherfolg für das KTM-Team aus Bischofswerda. Analog zum ersten Rennen siegt Tim Georgi mit 14 Sekunden Vorsprung vor Walid Soppe und Jan-Ole Jähnig.
Jähnig, der von der Strecke noch ins Krankenhaus gebracht wurde, war wenige Zeit später bereits wieder im Paddock und hatte sich außer ein paar Schürfwunden und Prellungen zum Glück nichts getan.
Das Team Freudenberg verlässt damit die Motorsportarena Oschersleben als meisterschaftsführendes Team. Tim Georgi führt nun die Meisterschaft mit 50 Punkten vor Jan-Ole Jähnig mit 45 Punkten und Walid Soppe mit 40 Punkten an. Für die Crew geht es nun direkt weiter nach England. Am kommenden Wochenende werden die Piloten in Donington Park im Rahmen der World Superbike erneut auf ihren KTM sitzen und auf Punktejagd gehen.
Carsten Freudenberg (Teamchef)
„Ein fantastisches Ergebnis für unser Team. Ich kann mich nicht entsinnen, ob wir jemals mit drei Fahrern in einer Klasse so überzeugen konnten. Ein Traum und eine perfekte Teamleistungen von allen Beteiligten.
Bereits die erste Startreihe in unseren Teamfarben für KTM und unsere Partner ist großartig. Alle drei Fahrer und natürlich die gesamte Mechanikercrew haben einen super Job gemacht.
Im ersten Rennen konnte ich teilweise nicht hinschauen, wie hart unsere Jungs gegeneinander gekämpft haben. Es war ein großartiger Fight. Als Teamchef spielen sich da schon paar Szenarien im Kopf ab. Ich denke, das war eine perfekte Show für die zahlreichen Fans an der Strecke. Im zweiten Rennen war Tim dann in einer eigenen Welt. Der Start war perfekt und ab dem Zeitpunkt hat er mal wieder bewiesen, dass er zu den schnellsten Nachwuchspiloten in Deutschland zählt. Wie ein Uhrwerk konnte er Rundenzeiten fahren, die man sonst eigentlich nur im Qualifying in Oschersleben fährt. Kompliment!
Für Walid freu ich mich besonders. Er hat das umgesetzt, was wir ihm vorgegeben haben. Wir wollten unbedingt eine Zielankunft, mit 2x P2 hat er sich selbst am meisten belohnt.
Jan-Ole, unser Rookie im Team, ist im ersten Rennen über sich hinausgewachsen und hat teilweise die schnellste Rennrunde vorgelegt. Beim Sturz im zweiten Rennen hat sich Jan-Ole glücklicherweise nicht verletzt. Er ist ein Kämpfer und wird nächste Woche wieder alles geben!
Ein traumhaftes Wochenende mit fantastischen Ergebnissen. 2x3faches Podium – mehr geht nicht! Danke an KTM und unsere Partner, die so einen überragenden Erfolg möglich gemacht haben!“
Tim Georgi (NEC Moto3™ GP)
„Ich bin überglücklich! Vielen Dank an mein Team für diese Megaleistung an diesem Wochenende! Wir konnten uns das ganze Wochenenden konstant steigern, so dass ich schon mit einem sehr guten Gefühl ins erste Rennen gegangen bin. Da konnte ich mich dann auch direkt an die Spitze setzten. Obwohl meine Kollegen hinter mir waren, versuchte ich ruhig zu bleiben und meinen Rhythmus runterzufahren. Der Sieg war dann schon fast überwältigend. Die Klasse ist dieses Jahr so stark besetzt und das ich nun meinen ersten Sieg holen konnte, ist fantastisch. Im zweiten Rennen war dann das Gefühl für das Bike und die Strecke nochmal ein bisschen besser. Was sich auch direkt in den Zeiten wiedergespiegelt hat. Zwei Siege und die Meisterschaftsführung – was will mein Rennfahrerherz mehr! Nochmals vielen Dank an mein Team, KTM und die Sponsoren!
Sowie gute Besserung für Jan-Ole!“
Jan-Ole Jähnig (NEC Moto3™ GP)
„Das Wochenende lief bis auf den Sturz wirklich super. Ich hatte ja Freitag noch Prüfung und konnte so nicht am FP1 teilnehmen. Im Q1 musste ich mich erst wieder auf das Bike einstellen. Beim Setup waren wir auch noch nicht bei 100%, so dass wir noch ein paar Änderungen mit meiner Crew vorgenommen haben.
Am Samstag waren wir dann mit neuen Setup im Q2 unterwegs und ich konnte sofort schneller Zeiten fahren. Am Ende konnte ich auf P3 vorfahren.
Für die Rennen hatte ich ein top Gefühl, was ich auch direkt im Rennen umsetzen konnte. Es hat wirklich Spaß gemacht, mit einen Teamkollegen mitzuhalten. Ja, den Sturz in der letzten Runde hätte ich mir gern erspart. Aber durch den Angriff des Gegners kam es zu einer kleinen Berührung, worauf ich die Linie verlassen und per Highsider absteigen musste. Der Aufprall war heftig und mir blieb schlagartig die Luft weg. Zum Glück sind es nur Prellungen, so dass ich kommende Woche wieder auf dem Bike sitzen kann. Und gegen die Schmerzen helfen die beiden Pokale für die beiden dritten Plätze und der Meisterschaftsplatz 2 [lacht]!“
Walid Soppe (NEC Moto3™ GP)
„Es war ein super Wochenende. Mein Basissetup war gut, so dass wir ein gutes Ergebnis ohne zu viel Risiko hinbekommen sollten. Mit meiner Crew waren wir uns einig, dass ich in den ersten Runden nicht zu viel puschen und nicht zu viele Risiken eingehen sollte. Im ersten Rennen konnte ich ein paar Mal die Führung übernehmen, aber im Rennen 2 war Tim dann zu stark. Leider war ich das ganze Wochenende ein wenig fiebrig, so dass die Rennen für mich sehr schwer waren. Durch die Anstrengungen des ersten Rennens hatte ich nicht mehr genug Kraft um es Tim auch im zweiten Rennen schwer zu machen. Insgesamt war es aber wichtig, dass ich zwei sehr gute zweite Plätze einfahren konnte. Ein großer Dank geht ans Team für die super Leistung über das gesamte Wochenende! “
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