Hitzeschlacht in Misano – Team Freudenberg und Luca Grünwald erobern WM-Platz 2 zurück

Hitzeschlacht in Misano

Team Freudenberg und Luca Grünwald erobern WM-Platz 2 zurück

 

Italien, Misano. Der Circuit Marco Simoncelli war die sechste Station im WM-Kalender der World Supersport 300. Gemeinsam mit dem Superbike-Tross reiste auch das sächsische Freudenberg KTM Team mit seinen Piloten an die Rennstrecke an der Adriaküste. Wichtige WM-Punkte sammeln war das erklärte Ziel, damit es dem Team gelingen konnte Platz 3 in der WM zu verteidigen oder gar auszubauen.

Trainings. Das Feld der World SSP 300 sollte es den Freudenberg-Piloten Kappler, Jähnig und Grünwald nicht leicht machen. Dazu kamen wechselnde Bedingungen mit teilweise nasser Strecke, die dazu führten, dass bei der ohnehin schon kurzen Trainingszeit noch wertvolle Minuten verloren gingen. Ein Nachteil für die KTM-Piloten, die jede Minute auf der neuen Strecke benötigen, um wichtige Daten sammeln zu können. Dadurch konnten sich alle drei Piloten auch nur für die Superpole 1 am Samstag qualifizieren. In der Superpole 1 konnten Grünwald, Jähnig und Kappler dann bei sehr heißen Bedingungen die Plätze 18, 21 und 30 einfahren. Nicht die besten Voraussetzungen für das Rennen am Sonntag. Eine Schrecksekunde gab es zusätzlich noch zum Ende der Superpole-Session, als Max Kappler am Ausgang der letzten Kurve von seiner KTM abgeworfen wurde und die ihm folgenden Piloten nur mit viel Glück noch rechtzeitig ausweichen konnten. Der Sachse blieb unverletzt und konnte sich am Sonntagmorgen im Warm-Up den Schreck aus den Gliedern fahren. Im Warm-Up konnten unterdessen auch seine Teamkollegen einen Achtungserfolg einfahren. Platz 5 für Grünwald und Platz 8 für Jähnig zeigte deutlich, dass die Freudenbergpiloten heiß auf das Rennen waren und den Frust im Bauch am Rennsonntag in etwas Positiven für sich und die Freudenberg-Crew verwandeln wollten.

Rennen. Genauso ging es dann auch aus den Startlöchern. Grünwald und Jähnig machten da weiter, wo sie im Warm-Up aufgehört hatten. Einen Platz nach dem anderen konnten die KTM-Piloten gut machen und waren bereits nach zwei Runden in den Top 10. Max Kappler kämpfte sich unterdessen wacker in Richtung Top-25-Platzierungen. Trotz vieler Ausfälle blieben alle drei Piloten fest auf ihren Bikes sitzen. Zeitweise konnten Jähnig und Grünwald sogar Führungskilometer sammeln. Am Ende fuhr Luca Grünwald als bester KTM-Pilot auf Platz 5 über die Ziellinie. Dicht gefolgt von Jan-Ole Jähnig, der in der Spitzengruppe auf Platz 8 die Zielflagge sah. Max Kappler schaffte Platz 22.

Mit seinen 16 WM-Punkten konnte sich Luca Grünwald in der Fahrerwertung auf Platz 2 verbessern, was im gleichen Zug auch in der Teamwertung gelang, so dass das Freudenberg KTM WorldSSP Team nun Platz 2 bei nur noch zwei ausstehenden Rennen in der WM belegt.

Carsten Freudenberg (Teamchef):

„Ein wirklich durchwachsenes Wochenende für unser Team. Nachdem es in den Trainings durch die fehlende Zeit am Freitag sehr schwierig für uns war, ist im Warm-Up der Knoten geplatzt. Luca und Jan-Ole hatten das Podium zum Greifen nah, aber in dieser verrückten Klasse kann in der letzten Runde immer alles passieren. Wir hatten von Samstag auf Sonntag noch etwas am Fahrwerk optimiert, so dass wir guter Dinge für das Rennen waren. Es sollte wieder ein super spannendes Rennen werden. So viele Positionskämpfe und Stürze machen es für die Piloten alles andere als einfach. Am Ende war die Spitzengruppe 15 Fahrer stark und jeder konnte in den letzten Runden theoretisch gewinnen. Luca und Jan-Ole haben gekämpft bis zum Zielstrich. In so einer großen Gruppe braucht es auch immer wieder bisschen Glück um in den letzten Runden am richtigen Ort zu sein. Von daher sind wir mit Platz 8 bei Jan-Ole und mit Platz 5 bei Luca, der nun mit uns wieder WM-Platz 2 einnehmen konnte und seinen Abstand auf Platz 1 verkürzt hat, absolut glücklich.

Sorgen macht uns aktuell Max Kappler. Manchmal kann man es nicht erzwingen und ich möchte betonen, dass wir zu 100% hinter Max stehen. In Brünn zeigte seine Formkurve super nach oben. Hier in Misano sollte es dann vor allem nach dem Sturz nicht sein. Nun geht es für ihn an den Sachsenring. Eine Strecke die er gut kennt. Dort hoffen wir, dass auch bei ihm der Knoten platzt. Denn das er es kann, sind wir uns sicher!

Ja, für unser Team geht es nun schnell zurück nach Deutschland. Wir haben nur den Dienstag zum Umladen, bevor es weiter zum WM-Lauf am Sachsenring geht. Wir freuen uns sehr, dass alle drei KTM-Piloten vor heimischer Kulisse an den Start gehen können.“

Jan-Ole Jähnig (Nr. 41, Freudenberg KTM Junior Team):

„Von Platz 20 auf Platz 8 war super! Ich bin ganz gut gestartet und konnte bereits in den ersten Kurven die ersten Positionen gewinnen. Gemeinsam mit meiner Crew hatten wir vereinbart, dass ich angreifen soll. Das hat auch sehr gut funktioniert. Ich konnte in jeder Runde Plätze gutmachen, bis ich auf die Spitzengruppe aufgelaufen bin, wo ich dann erstmal etwas durchatmen konnten. Im Schlussspurt konnte ich dann sogar die Führung kurz übernehmen und war eingangs der letzten Runden sehr gut positioniert. Leider war dann auf der Gegengeraden das Glück nicht auf meiner Seite und durch einige Positionskämpfe um mich herum war mein Windschatten weg und die Piloten hinter mir zogen noch an mir vorbei. Dennoch bin ich mit Platz 8 zufrieden!“

Max Kappler (Nr. 97, Freudenberg KTM WorldSSP Team):

„Ja es sollte an diesem Wochenende nicht sein. Ich habe leider nicht so richtig ins Wochenende gefunden. Mein Team hat alles gegeben und mir ein super Bike hingestellt, doch nach dem Sturz war es dann nochmal schwieriger. Ich muss das jetzt schnell abhaken und die Vorfreude auf das kommende Wochenende am Sachsenring nutzen um mich für das Rennen im Rahmen der MotoGP zu rüsten.“

Luca Grünwald (Nr. 43, Freudenberg KTM WorldSSP Team)

„Ja das war ein gutes Rennen! Wir hatten bereits im Warm-Up gemerkt, dass wir zum Samstag noch einen guten Schritt machen konnten. Vom Start bin ich dann gut weggekommen und konnte gleich ein paar Plätze gut machen. In den letzten Runden wollte dann keiner so richtig losziehen, so dass ich mir dachte: versuchen wir es einfach! Das ging sich dann leider nicht ganz so aus, wie ich wollte. Dennoch ist Platz 5 ein super Ergebnis. Ich konnte mich in der WM damit verbessern und den Abstand verkürzen.“

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